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Zeit im Glück – Glück und Schmerz

Egal wie es kommt, 
die Erinnerung bleibt
Egal wie es kommt,
die Erinnerung bleibt

Mein Papa

Bei meinem Papa war es noch die innerlich Angst, das absolute dagegen sein, dass er stirbt, das nicht akzeptieren, dass es passieren könnte, jeden Strohhalm festzuhalten, obwohl schon alles anzeigte, dass der Halm schon geknickt war.
Ich dachte an mich, meine Schmerzen, meine Trauer und mein Elend, meinen Vater nicht mehr zu haben und ihn nicht mehr berühren zu können.
Im Rückblick schäme ich mich fast, so egoistisch gewesen zu sein, denn ein Gärtner mit Leib und Seele – so wie es mein Vater war – kann seinen Garten mit einem Bein nicht mehr bestellen! 
Es ist nur schon über 7 Jahre her. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, die letzten Stunden bei ihm zu sein. Ich denke fast jeden Tag noch an ihn, habe seine Stimme noch immer im Ohr, was mich sehr sehr glücklich macht!

Meine Mama – meine Gedanken

Und jetzt ist es wieder soweit.
Meiner Mama, die, seit dem Tod meines Vaters, mit uns in unserem 3 Generationenhaus wohnt, geht es sehr schlecht. Sie leidet seit wenigen Wochen an Altersdemenz. Gestern ist sie mit dem RTW ins Krankenhaus gekommen. Auf dem Weg dorthin musste sie intubiert werden. Ich bin so ohnmächtig, sitze an ihrem Bett und bin nur glücklich, die Zeit, die uns noch bleibt, mit ihr gemeinsam verbringen zu können, auch wenn sie mich nicht hört, da sie im künstlichen Koma liegt.

Abgeklärter?!

Heute bin ich – im Gegensatz zu damals bei meinem Vater – abgeklärter und versuche mich zurück zunehmen, quatsche nicht intensiv und schrill auf meine Mutter ein, sie möge doch alles daran tun, weiterzuleben.
Ich versuche, meine Angst sie zu verlieren, nicht auf sie zu übertragen und sie dadurch zu verunsichern.
Ich bin mir klar, ich kann, ihre Weiterleben nicht erzwingen. Es um jeden Preis und ich meine um jeden Preis, sie in dieser Welt zu haben!
Ihren Wunsch – keine lebenserhaltenden Geräte einzusetzen – muss ich, auch wenn es mir schwer fällt, akzeptieren. Ich kann es heute besser aushalten als noch in den letzten Stunden bei meinem Vater!

Der Schmerz bleibt, da ich begrenzt bin

Der Schmerz bleibt , innerlich zerreißt es mich. Ich kann es nicht verhindern, es liegt nicht in meiner Macht, es ist der Weg, den ich gehen muss, hier müssen auch Macher oder die, zu allem eine Lösung suchen und finden, sich eingestehen, ich bin begrenzt.
Selbst wenn meine Mutter die von innen entstandene Lungenentzündung übersteht, wie sieht ihr Leben danach aus? Ein Weiterleben im Bett und im Rollstuhl!?
Ich kann es nicht beantworten, ob es lebenswert ist. Es kommt auf die innere Haltung an, insbesondere bei Demenz. 
Ich weiß nur, dass ich meine Mutter liebe und mich darüber freue, dass ich die letzten Jahre mit ihr, meiner Tochter und meinem Mann viele schöne Stunden hatte, die mir in Erinnerung bleiben, egal wie es sich entwickelt.

One Comment

  • Das Müller

    Freunde gibt es,
    die uns viel Freude bereiten
    wir stehen zueinander
    in guten und in schlechten Zeiten

    Ob mit zwei oder vier Beinen
    Sie bringen uns zum Lachen oder Weinen

    Wie gut, wenn man echte Freunde hat

    A. Cossu

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