Zeit im Glück – Ein Adventswochenende in der Fremde
Wie schon gesagt, ich liebe die Adventszeit und ich liebe es ebenfalls, an jedem Sonntag eine weitere Kerze auf dem Adventskranz anzuzünden. Das Flackern, der Geruch, das Licht – es gehört für mich einfach dazu.
Das 2. Adventswochenende war für mich jedoch diesmal ganz anders.
Ganz anders aber ebenfalls wunderschön !
Berlin war der Plan – zu zweit
Schon lange wollte ich mal wieder nach Berlin fahren. Ich war über lange Zeit verteilt ein paar Mal da gewesen aber irgendwie gefiel mir die Idee, die Berliner Weihnachtsmärkte unsicher zu machen.
Nicht alleine – nein – mit einer Freundin, die sich in Berlin zudem noch hervorragend auskennt. Also die bequeme Variante 😉
Es kam dann ein bisschen anders
Leider fiel meine Freundin wegen Krankheit aus und nun kam die Frage, alleine ja oder nein ?
Eigentlich habe ich nicht lange überlegt, denn irgendwie fehlte mir in meinen Erfahrungen noch, einmal ganz alleine zu verreisen.
Bahn und Hotel waren bereits gebucht
Da ich sowohl Bahn als auch Hotel (ein wirklich günstiges Paket von der DB !) bereits gebucht hatte, entschloss ich mich alleine “ein neues Abenteuer” zu bestehen.
Bahnfahrt klappt prima und auch das Hotel zentral, an einem hellen Ort, so dass ich abends nicht durch die Dunkelheit laufen musste. Ein ÖPNV-Ticket für 72 Stunden dann auch schnell meins und es ging los.
Mein erster Gang durch die U-Bahn – und es machte unglaublich Spaß. Ich war auf einmal echt stolz auf mich. “Hey, Du machst dass ganz alleine und es macht Dir total Freude.” Und es folgten viele, viele Glücksgefühle !!!!
Eine ganz neue Erfahrung
Es ist anders, alleine zu verreisen und ich muss sich drauf einlassen. Klar es gibt unglaublich viele Menschen, die alleine verreisen, aber ich gehörte bisher nicht dazu. Zumindest mein Hund war (zu seinen Lebzeiten) immer dabei. Und glaubt mir, es ist anders alleine als mit Hund. Ein Hund ist eine echte Kontaktbörse und man wird total viel in Gespräche verwickelt.
Das musste ich nun alles alleine wuppen und es ging richtig gut !
Kleine Hilfestellungen
Natürlich hatte ich einiges geplant, vor allem, falls ich mich doch einsam fühlen würde. Ich hatte zum Beispiel zwei dicke Romane dabei, in denen ich keine 10 Seiten gelesen habe 😉
Für den Sonntag hatte ich einen Stadtteilrundgang mit Häppchen essen (Eat the World) gebucht, weil ich mir den Adventssonntag so alleine in der Ferne ! schon merkwürdig vorstellte. Also ging es um 14 Uhr los, eine kleine Gruppe komplett verschiedener Menschen trifft sich und eine entzückende Dame führt uns durch Wilmersdorf, erzählt Geschichtliches, Kulturelles aber auch witzige Anekdoten. Zwischendurch gibt es Stationen, an denen wir ein Restaurant, ein Cafè, eine Kneipe kennen lernen und dort kurz einen bereits vorbereiteten Happen zu uns nehmen. Das ist nicht nur kurzweilig und unterhaltsam, auch die Gruppe wächst irgendwie zusammen und jeder spricht mit jedem.
Nach gut 3 Stunden und 6 Häppchen (inklusive Mega-Törtchen) weiter trennen wir uns wieder. Es ist schon dunkel und ich habe 2 gute Tipps im Handgepäck 😉 Einen gemeinnützigen Weihnachtsmarkt und eine gemütliche Berliner Kneipe. Beides mache ich an dem Tag noch.
Der Weihnachtsmarkt lässt nun doch weihnachtliche oder besser adventliche Gefühle aufsteigen und der Chor der Lebenshilfe drückt pure Lebensfreude aus. Ach was geht es mir gut ! Was für ein Glück, dass mir so etwas möglich ist.
Die urige Kneipe folgt und auch da fühle ich mich nicht alleine, sondern pudelwohl.
Die letzten 2 Tage vergehen auch wie im Flug
Ich habe noch viele schöne Sachen gemacht, Freunde von früher getroffen und mich nicht eine Minute alleine gefühlt. Vielleicht ist Berlin auch eine Stadt, in der das prima geht. Es ist immer lebendig und pulsiert. Auch wenn ich nie von Köln wegziehen würde, Berlin ist toll und wäre sicher meine Nummer 2 !
Ganz schnell ging die Zeit dann zu Ende und es folgte eine pünktliche (ich kann gar nichts gegen die DB sagen !) Rückfahrt mit der Bahn. Da konnte ich nun auch mal in meinem Buch schmöckern.
Was dann richtig nett war, auf dem letzten Stück in der Regionalbahn traf ich meinen Nachbarn und wir konnten die letzten Minuten gemütlich einen kleinen Plausch halten. So war das nach Hause kommen irgendwie viel hübscher. Ich fühlte mich nämlich wieder glücklich zu Hause !
Abends habe ich dann doch noch schnell die 2 Kerzen auf dem Adventskranz angezündet, damit nun auch alles seine Richtigkeit hat 😉
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