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Laufen macht glücklich – aber erst, wenn man es hinter sich hat !

nach schweißtreibender Arbeit draußen zum Lüften

Ich laufe gerne !

Ja sicher, ich laufe wirklich gerne. Leider bin ich seit Monaten nicht mehr gelaufen. Es gab viele gute Ausreden und viele andere Sachen, die ich vorgezogen hatte.

Nun geht es aber wieder los. Freitagabend der Entschluss: Morgen früh laufe ich ne Runde um den Weiher. Ein hübscher Ablauf ist für mich immer, kurz einkaufen fahren und direkt auf einem Weg zum Weiher, ne Runde laufen, nach Hause fahren, duschen, frühstücken.

So also auch diesmal der Plan. Hm ganz schön grau dieser Samstag. Wird doch wohl nicht regnen ? Mit frischen Brötchen und gefüllten Einkaufskörbchen bewege ich mich auf mein Auto zu. Es regnet ! Nicht dolle, aber es wird bestimmt mehr werden ! Blöd im Regen zu laufen. Und mein Pulli ist auch nicht besonders wetterfest. Also nach Hause und leckere Brötchen essen ?

Ein bisschen Disziplin ist nun doch noch vorhanden

Nein, kommt nicht in Frage, so doll wird der Regen schon nicht werden. Und ich habe Glück, es tröpfelt fast nicht mehr als ich den Weiher erreiche. Also geht es los.
Gaaanz langsam anfangen. Und es ist langsam ! Ich bin glücklich !!! dass keine walkenden älteren Damen unterwegs sind. Sie hätten mich garantiert überholt.
So werde ich nur von jungen, dynamischen Menschen (pah in dem Alter war ich auch noch fit !) überholt. Könnten meine Kinder sein ……
Damit kann ich leben.

Welcher Kilometer ist der schlimmste ?

Ich meine schon nach 500 Metern meine Beine zu spüren. Schwer sind sie. Außer Atem kann ich bei dem Tempo nicht kommen. Zumindest das ist entspannt. Im Kopf plane ich die Strecke. Gleich habe ich ein Viertel. Da hinten um die Kurve müsste die Hälfte hinter mir liegen. Es ist hart und ich merke, wie lange ich geschlampt habe. Ab und zu platscht neben mir eine Kastanie von oben auf den Boden. Glücklicherweise trifft sie mich nicht. Hätte noch gefehlt, von ner Kastanie erschlagen.

Es ist wirklich schön heute. Recht mild und nur ab und zu ein Jogger unterwegs. Walkende Damen kommen mir (zum Glück) entgegen und man lächelt sich an. Walken ist viel weniger anstrengend aber Joggen bringt mich ein bisschen mehr an die Grenze. Irgendwie mag ich das dann doch.

Schön ist es doch ……

Eine Schafherde grast gemütlich und müffelt fröhlich vor sich hin. So kauende Wollknäule haben ja was 😉

Und dann überlege ich wie toll es doch ist, hier draußen mehr oder minder gemütlich zu traben. Und überhaupt, dass ich dazu in der Lage bin. Ich lausche auf meine Schritte und kann gar nicht begreifen, dass andere Leute beim Laufen Musik hören oder gar telefonieren.
Ich bin ganz bei mir und so lange ich nicht darüber nachdenke, ob ich kaputt bin, geht es recht gut weiter. Langsam aber sicher nähere ich mich dem Ende der Strecke.

Ich stelle fest, dass man sich aus der Krise herausdenken kann. Ich plane ein bisschen den Tag und überlege, wie ich mein Lauferlebnis aufschreiben kann. Und während ich denke, geht es ganz von selbst weiter. Letzte Kurve und angekommen.

Glück ?

Ja, geschafft ! Nicht souverän und auch nicht zügig. Aber angekommen und schon stolz darauf. Ein wirklich gutes Gefühl macht sich breit. Den Schweinehund besiegt und aktiv in den Tag gestartet !

Ein klitzekleines bisschen (viel zu wenig wahrscheinlich) dehnen und dann ab ins Auto.
Vorfreude auf die Dusche und natürlich auf 2 leckere Brötchen mit absolut gutem Gewissen.

Ja, das Laufen hat mich schon glücklich gemacht, es braucht nur Zeit es zu spüren 😉

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